Immobilienmanagement im Interview bei der Linimed Gruppe
Welche baulichen, technischen und rechtlichen Anforderungen an ein Gebäude müssen erfüllt sein, damit die Versorgung in der außerklinischen Intensivpflege möglich wird?
Im Interview gibt uns Maria Scheller, Teamleitung des Immobilienmanagement der Linimed Gruppe, Einblicke in ihre tägliche Arbeit: von der Objektprüfung über die Zusammenarbeit mit Vermieter:innen bis hin zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Dabei wird deutlich: Funktionale Immobilien sind keine Selbstverständlichkeit – sie sind die bauliche Grundlage verlässlicher Pflegeangebote.

Was bedeutet Immobilienmanagement in einem Pflegeunternehmen wie der Linimed Gruppe?
Maria Scheller: Unsere Immobilien sind auf einen 24-Stunden-Betrieb für Menschen mit komplexem Pflegebedarf zugeschnitten. Das stellt besondere bauliche und technische Anforderungen an die Objekte: Barrierefreiheit, großzügige Räume, behindertengerechte Bäder und breite Flure sind bei uns keine Extras, sondern Standard. Hinzu kommen strenge gesetzliche Sicherheitsvorgaben, insbesondere im Evakuierungsfall. Diese unterscheiden sich je nach Bundesland durch die Vorgaben der jeweiligen Heimaufsichten. Wir sorgen dafür, dass alle Anforderungen zuverlässig erfüllt werden – vom Brandschutz über Fluchtwege bis hin zu Notfallkonzepten.
Ein wesentlicher Unterschied zu klassischen Mietverhältnissen: Unsere Patient:innen mieten innerhalb unserer Objekte ein Apartment oder Zimmer, das zugleich Wohnraum und Pflegeumfeld ist. Es handelt sich also nicht um reguläre Mietverhältnisse, sondern um spezialisierte Wohnangebote, die eine kontinuierliche intensivpflegerische Versorgung ermöglichen.
Gerade in der außerklinischen Intensivpflege sind Betroffene und Angehörige auf besondere Unterstützung angewiesen – umso wichtiger ist ein verlässliches Umfeld. Deshalb ist es uns wichtig, auch als Vermieter:innen ein offenes Ohr zu haben – und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen.
Unser Leitgedanke: Pflege braucht ein wohnliches Umfeld. Balkone, Terrassen, Außenanlagen und eine durchdachte Raumgestaltung gehören ebenso dazu wie funktionale Standards. Unser Anspruch ist es, Räume zu schaffen, die sowohl die individuelle Privatsphäre ermöglichen als auch soziale Teilhabe fördern.
Welche Rolle spielt das Immobilienmanagement bei der Versorgungsqualität?
Maria Scheller: Eine funktionierende Versorgung beginnt beim Raum. Barrierefreiheit und funktionale Ausstattung sind ebenso wichtig wie Hygiene und Sicherheit.
Wir sorgen dafür, dass gesetzliche Anforderungen eingehalten und Standards zuverlässig umgesetzt werden – von der Trinkwasserbeprobung über die Fensterreinigung bis hin zur Unterstützung bei Hygieneleitfäden.
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Bei Neubauten achten wir auf energieeffiziente Technologien und nachhaltige Materialien. In Bestandsimmobilien führen wir regelmäßig Gespräche mit Vermieter:innen, um auch hier langfristig nachhaltiger zu werden.
Wie gelingt es, in Zeiten steigender Baukosten und regulatorischer Anforderungen wirtschaftlich zu bleiben – ohne Abstriche bei Qualität und Sicherheit?
Maria Scheller: Wirtschaftlichkeit und Qualität schließen sich für uns nicht aus – im Gegenteil: Gerade in herausfordernden Zeiten setzen wir auf kluge, partnerschaftliche Lösungen. Da viele unserer Objekte nicht im Eigenbestand sind, ist die Gestaltung von fairen Mietpreisen ein zentraler Hebel. Im engen Austausch mit den Eigentümer:innen gelingt es uns immer wieder, gemeinsam wirtschaftlich tragfähige und gleichzeitig qualitativ hochwertige Rahmenbedingungen zu schaffen.
Schon in der Planungsphase von Neubauten legen wir großen Wert auf ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis – zum Beispiel durch den gezielten Einsatz langlebiger und energieeffizienter Materialien. Darüber hinaus setzen wir auf standardisierte Prozesse und nutzen gruppenweite Lösungen für die Linimed Gruppe. Dank des Engagements unserer eigenen Mitarbeitenden können wir viele Instandhaltungen selbst umsetzen – das spart unnötige Kosten durch externe Vergaben und stärkt gleichzeitig unser internes Know-how.
Das Zusammenspiel aus vorausschauender Planung, interner Kompetenz und strukturiertem Vorgehen hilft uns, wirtschaftlich zu bleiben – und dabei eine hohe Qualität der Versorgung kontinuierlich sicherzustellen.
Welche Trends und Entwicklungen im Gesundheitsbau beobachtest Du aktuell – und wie reagierst Du darauf?
Maria Scheller: Eine wichtige Entwicklung ist die Digitalisierung – vor allem im Sinne von „Smart Building“. Dazu gehören etwa fernauslesbare Wärmemengenzähler oder digitale Inventarisierung. Einbauten können via QR-Code zugeordnet und verwaltet werden. Das vereinfacht die Instandhaltung und macht technische Abläufe transparenter.
Unser tägliches Ziel ist es, Gebäude nicht nur effizienter zu betreiben, sondern die Pflegeteams vor Ort zu entlasten. Jede eingesparte Minute bei der Verwaltung ist eine gewonnene Minute für die Versorgung.
Was ist Dein persönlicher Wunsch für die Zukunft der außerklinischen Intensivpflege – aus Sicht des Immobilienmanagements, aber auch ganz persönlich?
Maria Scheller: In der Zusammenarbeit zwischen Immobilienmanagement, Architektur, Pflegedienstleitungen, der Rechtsabteilung sowie Kolleg:innen aus der Unternehmensentwicklung und Verwaltung erleben wir bereits heute, wie wichtig ein frühzeitiger und fachübergreifender Austausch ist. Ich wünsche mir, dass wir diesen Weg konsequent weitergehen – um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die funktional überzeugen, wirtschaftlich tragfähig sind und den Bedürfnissen von Patient:innen und Mitarbeitenden gerecht werden.
Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir die Möglichkeiten der Digitalisierung weiter ausschöpfen, um die bereichsübergreifende Zusammenarbeit noch effizienter zu gestalten. Denn unser Ziel bleibt: passende Räume zu schaffen, um die pflegerische Versorgung bestmöglich zu unterstützen.
Danke Maria für Deinen Einblick in das Immobilienmanagement!
Bei der Linimed Gruppe bedeutet Immobilienmanagement weit mehr als Gebäudeverwaltung. Es geht darum, pflegegeeignete Räume zu schaffen – funktional, sicher und mit einem Umfeld, das Lebensqualität schafft und fördert.
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