Rolf Hornschuch liebt seine Frau und ihre weltbeste Nudelsuppe. Das Schlucken und Essen musste er jedoch erst wieder lernen. Nach einer Covid19-Pneumonie wurde er im Krankenhaus künstlich beatmet und ernährt. Um wieder auf die Beine zu kommen, zog er in die außerklinische Intensivpflege der FAZMED in Gotha ein. 


Damals hatte er große Schmerzen konnte sich nicht selbstständig lagern oder setzen. 24 Stunden am Tag erhielt er eine Sauerstofftherapie. In der Wohngemeinschaft begann das Pflegepersonal in Abstimmung mit den Ärzten und Therapeuten zunächst, die Schmerzen zu behandeln und die Medikation entsprechend einzustellen. Weiter ging es mit ersten Bewegungsübungen. Irgendwann konnte Rolf Hornschuch wieder selbstständig sitzen.

„Tag für Tag haben wir die Mobilisierung erhöht, immer in kleinen Schritten“, sagt Nancy Stichling, Fachbereichsleiterin der Wohneinrichtung.

Das Ziel hatte Herr Hornschuch fest vor Augen: Ein Schlucktest beim HNO-Arzt. Er wusste, wenn er diesen besteht, darf er wieder schluckweise trinken und breiige Kost zu sich nehmen. Entsprechend aufgeregt war er vor dem Termin und entsprechend groß war die Freude danach.

In der WG begann das Team mit einem Kostaufbau. Die Nahrung über die Magensonde konnte immer weiter reduziert werden.

Rolf Hornschuch war nun erst recht hoch motiviert und kämpfte sich in das Leben zurück. „Mein nächstes Ziel war wieder stehen zu können“, berichtet er. Inzwischen kann er sogar wenige Schritte laufen. Auch Atemübungen waren bald Teil des Programms. Eisern absolvierte Rolf Hornschuch diese auf der Terrasse der WG. „Die Übungen an der frischen Luft, haben mir gutgetan“, erklärt er. Eine Sauerstoffbehandlung war irgendwann überflüssig.

Anfang Mai konnte das Pflegeteam die Trachealkanüle tagsüber verschließen. Nachdem dies ohne Problem verlief, konnte die Trachealkanüle auch nachts geschlossen werden. Schließlich wurde die Kanüle vom HNO-Arzt gezogen und das Tracheostoma abgeklebt. Es dauerte nur wenige Tage bis die Wunde verheilt war. Im Herbst wurde Rolf Hornschuch nach Hause zu seiner Frau und ihrer weltbesten Nudelsuppe entlassen. In der WG schaut er aber nach wie vor hin und wieder auf eine Tasse Kaffee vorbei.